ZSG Wartung

Das elektronische Zündsteuergerät, kurz ZSG genannt, produziert Abwärme. Da es im Motorraum außerdem recht warm werden kann, wurde es auf dem Radkasten auf der Beifahrerseite montiert, so daß ein Teil der Wärme durch das Blech in den Radkasten abwandern kann.

hier sitzt das ZSG

Da zwei Oberflächen nie hundertprozentig glatt und plan sind, würden sich Blech und Gehäuse nur an wenigen Stellen wirklich berühren. Die winzigen Lufteinschlüsse würden die Wärmeleitfähigkeit beeinträchtigen. Dagegen hilft Wärmeleitpaste, wie sie jedem Elektronikbastler bekannt sein dürfte. Da diese Paste allerdings eine ziemlich schmierige Angelegenheit ist, hat man sie mit einer dünnen Wärmeleitfolie abgedeckt. So bleibt das Blech des Radkastens sauber, und das ZSG lässt sich nach Lösen der Schrauben mühelos abheben.

Mit den Jahren kann die Wärmeleitpaste trocken und spröde werden, wodurch sie ihre Wärmeleitfähigkeit zum Teil verliert. Erneuert man die Wärmeleitpaste, kann man dem Hitzetod des teuren Moduls vorbeugen.

Warum Paste und Folie ? Das wurde nun schon mehrmals im W126-Forum gefragt. Elektronische Bauteile und Kühlkörper verfügen normalerweise über plane Kontaktflächen. Da genügt die Verwendung von Paste oder Folie. Die Rückseite des ZSG ist zwar auch plan, nicht aber die Stelle auf dem Radkasten, wo es montiert wird. Wärmeleitpaste kann größere Unebenheiten ausgleichen als Folie. Trotzdem wird auch noch Folie verwendet, obwohl das eigentlich widersinnig wäre, z.B. weil die zusätzliche Folie die Wärmeleitung eher wieder verschlechtert. Das ist bei der abgegebenen Wärmemenge und der großen Kontaktfläche allerdings vernachlässigbar. Wichtiger ist vielmehr der Schutz des Lacks. Das Lösemittel der Paste könnte auf Dauer den Lack angreifen. Blasenbildung würde die Wärmeleitung beeinträchtigen und es könnte Rost entstehen. Außerdem ist Wärmeleitpaste relativ klebrig, wodurch ohne die Folie die spätere Demontage des ZSG erschwert werden würde

 

Diese Utensilien braucht man:

Utensilien für ZSG

Links liegen die Reste eines größeren Stücks Wärmeleitfolie, in der Bildmitte sieht man das gereinigte ZSG mit der Rückseite nach oben, rechts ein passend zugeschnittenes Stück Wärmeleitfolie und eine Spritze mit Wärmeleitpaste. (Für die PC-Freaks: die einfache weiße Paste reicht völlig aus, das ZSG wird nicht so heiß, daß die teure silberne Paste einen Vorteil bringen würde.)

 

Und so wird's gemacht:

Alle Kabel und die Unterdruckleitung vom ZSG entfernen, losschrauben und rausnehmen. Dann sieht die Rückseite etwa so aus:

ZSG ausgebaut

Die alte Folie, hier im Original durchsichtig und kaum zu erkennen, wird entsorgt, die alte Wärmeleitpaste gründlich abgewischt. Dann ein Stück neue Folie passend zuschneiden und nicht zu viel Wärmeleitpaste auf das ZSG geben (viel hilft nicht immer viel, im Gegenteil). Nach dem Andrücken und Glattstreichen der neuen Wärmeleitfolie sollte die neue Wärmeleitpaste gleichmäßig unter der Folie verteilt sein und möglichst nicht an den Seiten rausquellen (ähnlich wie Kleister unter der Tapete). Nun wird das ZSG wieder eingebaut. Die Schrauben sind dabei so fest anzuziehen, daß das Gehäuse gut am Blech anliegt. (Nicht übertreiben.) Jetzt noch alle Kabel und die Unterdruckleitung aufstecken, dann sollte der Motor wieder einsatzbereit sein. Falsch machen kann man eigentlich nichts, die Stecker passen alle nur da, wo sie hingehören.